Dieser Leitspruch gilt auch in der St. Andreas
Schützenbruderschaft Norf als Schützenmotto und ziert dementsprechend auch die
Regimentsfahne.
Diese Tragefahne ist leider aufgrund ihres enormen Gewichts in den letzten
Jahren nicht mehr durch die Straßen getragen worden.
Aber auch heute - fast 125 Jahre nach der Gründung - wollen wir von unseren Traditionen nicht lassen und hoffen, dass die nachrückenden kräftigen Jungschützen aus den Traditionscorps mit einer neuen Fahnenabordnung das Dilemma zeitnah lösen werden.
Dass Glaube, Sitte und Heimat heute nicht mehr dieselbe Bedeutung haben, wie zu Gründungszeiten liegt auf der Hand. Die Zeiten ändern sich und die Gesellschaft ändert sich mit ihr. Auch im 21. Jahrhundert wollen wir den Glauben nicht nur im Namen (Sankt Andreas, der Apostel als Namenspatron) auf unserer Fahne führen, sondern ihn fest mit unserer Bruderschaft verknüpfen.
Damit sind nicht nur die Feier der Schützenmesse gemeint, die Beteiligung an kirchlichen Veranstaltungen wie der Fronleichnamsprozession, der Patronatstag oder dass wir unseren verstorbenen Schützenbrüdern das letzte Geleit geben. Es bedeutet vielmehr eine Verpflichtung gegenüber den christlichen Werten, unsere soziale Verantwortung, das Einstehen für Recht und Gerechtigkeit und das Gebot der Nächstenliebe.
Der Begriff Sitte bedeutet für uns die Erinnerung an das Althergebrachte zu bewahren. Auch heute noch gibt es zum Beispiel Schützen, die versuchen zum 25.‐ oder 50.‐jährigen Jubiläum ihres Vaters oder Großvaters die Königswürde zu erringen. Ebenso legen wir am jeweiligen Schützenfestsonntag einen Kranz zum Gedenken an die Toten der Weltkriege am Ehrendenkmal nieder, um uns selbst in den Stunden der Freude an die Torheiten von damals und deren unzählige Opfer zu erinnern.
Wir wollen zwar an unseren Traditionen festhalten, müssen jedoch immer beachten, nicht „aus der Zeit zu fallen“. So halten wir es für selbstverständlich, dass jeder Einwohner, der sich mit dem wunderschönen Norf verbunden fühlt, Mitglied der Schützenbruderschaft werden und somit auch die Königswürde erringen kann, gleich welcher Konfession, Herkunft oder sexueller Orientierung er ist, solange er sich den christlichen Werten verpflichtet fühlt.
Heimat – man wird keinem Menschen erklären müssen, warum der Begriff „Heimat“ heute wie damals ein Kernbestandteil unseres Zusammenlebens ist. Die Verbundenheit mit dem Ort, den man seine Heimat nennt, ist schier grenzenlos. Wir stehen zu unserer Herkunft und auch wenn wir weit entfernt sind, wir nehmen unsere Heimat immer mit, auch wenn wie bei den Vertriebenen das Land als solches genommen wurde. So sind die Kranzniederlegung und das Gedenken an die Vertriebenen am Denkmal der Heimatvertriebenen eine immer wieder gern erfüllte Pflicht.